A 6.7 6.6

Neues Vermögen

- Parteirollen und Kostenvorschusspflicht (Erw. 3).

Aus den Erwägungen: 3. In der Sache kann beigefügt werden, dass es im Bewilligungsprozess nach Art. 265a Abs. 1 SchKG zutreffend erscheint, den Schuldner als Kläger und damit als vorschusspflichtige Partei im Sinne von Art. 49 Abs. 2 GebV SchKG anzusehen (vgl. Verfügung RK2 2005 90 vom 15. November 2005; a.M. SchKG-Huber, N. 21 zu Art. 265a). Ob diesfalls allerdings auch der Gläubiger als Beklagter zum Vorschuss angehalten werden kann, erscheint zweifelhaft, braucht hier aber nicht entschieden zu werden. Nach dem Gesagten ergibt sich unabhängig von der unzureichenden Anfechtung, dass die Vorinstanz durch die Vorschussauflage dem Beschwerdeführer gegenüber keine Nichtigkeitsgründe gesetzt und insbesondere kein klares Recht im Sinne von § 213 Ziff. 3 ZPO verletzt hat. Von einer Einladung zur Verbesserung der Rechtsschrift innert noch laufender Frist konnte deshalb abgesehen werden, unabhängig davon, dass die Eingabe offensichtlich nicht von einer rechtsunkundigen Person abgefasst wurde.

(Verfügung vom 14. März 2006, RK2 2006 15).

6.7

Richtlinien zum betreibungsrechtlichen Existenzminimum

- Änderung der Richtlinien der Konferenz der Betreibungs- und Konkursbeamten der Schweiz vom 7. Dezember 2006.

Erwägungen: 1. Das Kantonsgericht hat mit Beschluss vom 9. Januar 2001 letztmals die Richtlinien für die Berechnung des betreibungsrechtlichen Existenzminimums erlassen (KG 1/01 RK 2; EGV 2000 Nr. 40). Dabei hat es im Unterschied zum Vorschlag der Konferenz der Betreibungs- und Konkursbeamten der Schweiz den monatlichen Grundbetrag für ein Ehepaar oder zwei andere, eine dauernde Hausgemeinschaft bildende erwachsene Personen auf Fr. 1'900.00 (statt Fr. 1'550.00) festgesetzt. Eine Änderung der Ansätze ist erst bei Überschreitung eines Indexstandes (ohne Teilfaktoren Miete, Heizöl und Fernwärme) von 110 Punkten (Basis Mai

111

A 6.7 2000 = 100 Punkte) vorgesehen, was derzeit noch nicht der Fall ist (vgl.

Gesamtindexstand von 105.9 Punkten Ende November 2006, Basis Mai 2000).

2. Die Konferenz der Betreibungs- und Konkursbeamten der Schweiz schlägt vor, im Hinblick auf das Inkrafttreten des Bundesgesetzes über die eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare per 1. Januar 2007 (PartG; SR 211.231) Ziffer IV./1. der Sonderbestimmungen über das dem Schuldner anrechenbare Einkommen entsprechend wie folgt anzupassen (vorgeschlagene Ergänzung in Kursivschrift): 1. Beiträge gemäss Art. 163 ZGB Verfügt der Ehegatte oder der eingetragene Partner des Schuldners über ein eigenes Einkommen, so ist das gemeinsame Existenzminimum von beiden Ehegatten oder eingetragenen Partnern (ohne Beiträge gemäss Art. 164 ZGB) im Verhältnis ihrer Nettoeinkommen zu tragen. Entsprechend verringert sich das dem Schuldner anrechenbare Existenzminimum (BGE 114 III 12 ff.).

3. Im Hinblick auf das Inkrafttreten des neuen Partnerschaftsgesetzes ist Ziffer IV./1. der Richtlinien entsprechend anzupassen. Ergänzend zum Vorschlag der Konferenz ist in der Überschrift auch die Gesetzesbestimmung, auf der die Unterhaltspflicht eingetragener Partner basiert, anzufügen (Art. 13 Abs. 1
SR 211.231 Legge federale del 18 giugno 2004 sull'unione domestica registrata di coppie omosessuali (Legge sull'unione domestica registrata, LUD) - Legge sull'unione domestica registrata
LUD Art. 13 Mantenimento
1    I partner provvedono in comune, ciascuno nella misura delle proprie forze, al debito mantenimento dell'unione domestica. Per il rimanente si applicano per analogia gli articoli 163-165 del Codice civile (CC)15.16
2    Se i partner non possono accordarsi in proposito, il giudice stabilisce, ad istanza di parte, i contributi pecuniari per il mantenimento dell'unione domestica. Tali contributi possono essere pretesi per il futuro e per l'anno precedente l'istanza.
3    Se un partner non adempie il proprio obbligo di mantenimento, il giudice può ordinare ai suoi debitori che facciano i loro pagamenti, in tutto o in parte, all'altro.
PartG). Bei eingetragener Partnerschaft ist demgemäss wie bei einem Ehepaar vom gemeinsamen Existenzminimum von Fr. 1'900.00 auszugehen, welches von den Partnern im Verhältnis ihrer Nettoeinkommen zu tragen ist.

4. Erstmals in den letzten, am 24. November 2000 von der Konferenz vorgeschlagenen Richtlinien war eine Regelung für dauernde Hausgemeinschaften (insb. Konkubinate) enthalten (Ziff. I./3.; vgl. hiezu Bühler, Aktuelle Probleme bei der Existenzminimumberechnung, SJZ 100/2004 25 ff.), die je nach besonderen Verhältnissen zu unbefriedigenden Ergebnissen führen konnte. Einem in einer festen Gemeinschaft (Konkubinat) lebenden Schuldner wird nach der Rechtsprechung des Bundesgerichts mindestens der hälftige Anteil am gemeinsamen Grundnotbedarf (und an der Miete) angerechnet (BGE 128 III 159, vollständig publ. in BlSchKG 2002 126 ff. mit Anmerkung; BGE 109 III 101; SchKG-Staehelin, Erg.Bd., ad N 24 zu Art. 93
SR 211.231 Legge federale del 18 giugno 2004 sull'unione domestica registrata di coppie omosessuali (Legge sull'unione domestica registrata, LUD) - Legge sull'unione domestica registrata
LUD Art. 13 Mantenimento
1    I partner provvedono in comune, ciascuno nella misura delle proprie forze, al debito mantenimento dell'unione domestica. Per il rimanente si applicano per analogia gli articoli 163-165 del Codice civile (CC)15.16
2    Se i partner non possono accordarsi in proposito, il giudice stabilisce, ad istanza di parte, i contributi pecuniari per il mantenimento dell'unione domestica. Tali contributi possono essere pretesi per il futuro e per l'anno precedente l'istanza.
3    Se un partner non adempie il proprio obbligo di mantenimento, il giudice può ordinare ai suoi debitori che facciano i loro pagamenti, in tutto o in parte, all'altro.
SchKG). Dabei ist die Regelanrechnung eines bloss hälftigen Grundbetrags für Gemeinschaften bei besonderen Verhältnissen nicht sachgerecht, namentlich wenn der andere Konkubinatspartner nicht erwerbstätig ist oder gar für (gemeinsame oder nicht gemeinsame) Kinder sorgt (vgl. SJZ a.a.O. 27); umge112

A 7.1 kehrt ist auch dafür zu sorgen, dass ein noch getrennt lebender Ehegatte nicht durch ein Konkubinat im Unterhalt benachteiligt wird. Zur Klarstellung ist deshalb zu Ziffer I/3 ein präzisierender Aufteilungsvorbehalt (für Grundbetrag und weitere Haushaltskosten) in die Richtlinien aufzunehmen, wobei stets den konkreten Umständen Rechnung zu tragen ist.

Gestützt auf Ziffer VII. der Richtlinien sind ohnehin Abweichungen geboten, die im Einzelfall als angemessen erscheinen.

Beschluss: Mit Wirkung ab 1. Januar 2007 werden die Richtlinien für die Berechnung des betreibungsrechtlichen Existenzminimums vom 1. März 2001 in nachstehenden Ziffern wie folgt geändert: I./3.

für ein Ehepaar; für zwei eine dauernde Hausgemeinschaft bildende Personen vorbehältlich besonderer Haushaltskostenaufteilung

IV./1.

Beiträge gemäss Art. 163 ZGB und Art. 12
SR 211.231 Legge federale del 18 giugno 2004 sull'unione domestica registrata di coppie omosessuali (Legge sull'unione domestica registrata, LUD) - Legge sull'unione domestica registrata
LUD Art. 12 Assistenza e rispetto - I partner si devono assistenza e rispetto reciproci.
PartG Verfügt der Ehegatte oder der eingetragene Partner des Schuldners über ein eigenes Einkommen, so ist das gemeinsame Existenzminimum von beiden Ehegatten oder eingetragenen Partnern (ohne Beiträge gemäss Art. 164 ZGB) im Verhältnis ihrer Nettoeinkommen zu tragen. Entsprechend verringert sich das dem Schuldner anrechenbare Existenzminimum (BGE 114 III 12 ff.).

(Beschluss vom 29. Dezember 2006, RK2 2006 127; vgl. zuvor EGV 2000 Nr. 40).

7.

Beurkundung und Beglaubigung

7.1

Titelführung als Notar

- Die Titelführung ,,Notar" und ,,Notarstellvertreter" ist gewählten Notaren bzw. Notarstellvertretern nur im Rahmen ihrer amtlichen Funktion gestattet. Ausgenommen bleibt die Titelführung durch vormalige Notare im ausschliesslich privaten Gebrauch oder für nebenamtliche Grundbuchgeschäfte.

113

Informazioni decisione   •   DEFRITEN
Documento : 2006-A-6.7
Data : 29. dicembre 2006
Pubblicato : 29. dicembre 2006
Sorgente : SZ-GVP
Stato : 2006-A-6.7
Ramo giuridico : diritto di esecuzione e di fallimento
Oggetto : Richtlinien zum betreibungsrechtlichen Existenzminimum - Änderung der Richtlinien der Konferenz der Betreibungs- und Konkursbeamten der...


Registro di legislazione
CC: 163  164
LEF: 93  265a
LUD: 12 
SR 211.231 Legge federale del 18 giugno 2004 sull'unione domestica registrata di coppie omosessuali (Legge sull'unione domestica registrata, LUD) - Legge sull'unione domestica registrata
LUD Art. 12 Assistenza e rispetto - I partner si devono assistenza e rispetto reciproci.
13
SR 211.231 Legge federale del 18 giugno 2004 sull'unione domestica registrata di coppie omosessuali (Legge sull'unione domestica registrata, LUD) - Legge sull'unione domestica registrata
LUD Art. 13 Mantenimento
1    I partner provvedono in comune, ciascuno nella misura delle proprie forze, al debito mantenimento dell'unione domestica. Per il rimanente si applicano per analogia gli articoli 163-165 del Codice civile (CC)15.16
2    Se i partner non possono accordarsi in proposito, il giudice stabilisce, ad istanza di parte, i contributi pecuniari per il mantenimento dell'unione domestica. Tali contributi possono essere pretesi per il futuro e per l'anno precedente l'istanza.
3    Se un partner non adempie il proprio obbligo di mantenimento, il giudice può ordinare ai suoi debitori che facciano i loro pagamenti, in tutto o in parte, all'altro.
OTLEF: 49
Registro DTF
109-III-101 • 114-III-12 • 128-III-159
Parole chiave
Elenca secondo la frequenza o in ordine alfabetico
debitore • coniuge • minimo vitale • concubinato • notaio • ufficiale del fallimento • legge federale sull'unione domestica registrata di coppie omosessuali • entrata in vigore • unione registrata • anticipo delle spese • obbligo di mantenimento • decisione • memoria complementare • invito • tribunale federale • menzione • termine • funzione • mese • autorità inferiore
... Tutti
SJZ
100/2004 S.25